Insights 02.10.2025
Von der Analyse zur Aktion: Wie der Monitoringbericht zur Energiewende Investoren im Gebäudesektor Orientierung gibt
Jasmin Eckert

Der Monitoringbericht der Bundesregierung zur Energiewende 2025 bietet eine detaillierte Bestandsaufnahme des deutschen Energiesystems. Für Immobilieninvestmentunternehmen ist insbesondere der Gebäudesektor von Relevanz. Hier entscheidet sich, ob Klimaziele, Wirtschaftlichkeit und regulatorische Anforderungen in Einklang gebracht werden können. Dieser Beitrag liefert eine fundierte Einordnung der Kernaussagen des Berichts – mit Fokus auf Wärmepumpen und Aufdach-Photovoltaik.
Strombedarf und Elektrifizierung im Gebäudesektor
Zwischen 2005 und 2024 sank der Stromverbrauch im Gebäudesektor leicht von 281 auf 256 TWh. Gleichzeitig stieg der relative Anteil am Nettostromverbrauch um 3 %. Der Grund: Effizienzgewinne werden zunehmend durch wachsenden Wärmestrombedarf kompensiert. Knapp zwei Drittel des Endenergieverbrauchs in privaten Haushalten entfallen auf Raumwärme – ein zentraler Hebel zur Dekarbonisierung.
Normative Szenarien (zielbasiert) gehen dabei von ambitionierten politischen Eingriffen und technischen Fortschritten aus, die zur Erreichung der Klimaneutralität 2045 erforderlich sind. Explorative Szenarien (trendbasiert) hingegen orientieren sich an beobachtbaren Entwicklungen und Markttrends und verfehlen überwiegend das Klimaschutzziel. Je nach zugrundeliegender Entwicklung ist mit einem Anstieg des Strombedarfs im Gebäudesektor bis 2045 in einer Bandbreite von rund +24 TWh bis zu fast +200 TWh gegenüber dem aktuellen Verbrauch zu rechnen.
Wärmepumpen im Monitoringbericht
Die Rolle der Wärmepumpe im Gebäudesektor ist zentral. Sie gilt als wichtigste Technologie zur Elektrifizierung der Raumwärmeversorgung. 2023 erreichte der Absatz mit 356.000 Geräten ein Rekordniveau, brach jedoch 2024 um 46 % ein. Grund dafür waren vor allem Unsicherheiten in der Regulierung und der polemische Diskurs um das „Heizungsgesetz”.
Dennoch halten normative Szenarien an einem ambitionierten Zielpfad fest: Bis 2030 sollen rund 6 Millionen Wärmepumpen installiert sein. Entscheidend für deren Integration ist nicht nur die technische Installation, sondern die intelligente Systemvernetzung. Studien zeigen, dass eine netzdienliche Steuerung von Wärmepumpen den Bedarf an Netzausbauinvestitionen um bis zu 23 % senken kann.
Weitere Herausforderungen betreffen den Sanierungsstand: Je besser ein Gebäude energetisch saniert ist, desto effizienter arbeiten Wärmepumpen. Gleichzeitig bleibt unklar, wie schnell die regulatorischen Rahmenbedingungen Vertrauen für langfristige Investitionen schaffen können.
Aufdach-Photovoltaik im Monitoringbericht
Photovoltaik auf Dächern ist laut Monitoringbericht für private Verbraucher bereits ohne Förderung wirtschaftlich, insbesondere in Kombination mit Batteriespeichern. Dennoch stagniert der Zubau zuletzt. Ursache dafür ist unter anderem die fehlende Steuerbarkeit kleiner PV-Anlagen: Diese speisen Strom oft ungeregelt ins Netz ein – unabhängig von Netzlast oder Marktpreis. Das führt nicht nur zu ineffizienter Nutzung, sondern auch zu unnötigen Netzbelastungen.
Der Bericht fordert deshalb eine klare Systemintegration: Über Smart Meter, dynamische Netzentgelte und eine Direktvermarktungspflicht für Anlagen unter 100 kWp sollen neue Anreize geschaffen werden. Ziel ist eine Einspeisung, die sich am Bedarf orientiert – nicht an starren Einspeisevergütungen.
Herausforderungen im Gebäudesektor laut Monitoring
Der Monitoringbericht zeigt eine Vielzahl struktureller Hemmnisse im Gebäudesektor auf. So liegt die energetische Sanierungsrate im Jahr 2024 bei nur 0,69 % – ein historischer Tiefstand. Damit verfehlt Deutschland deutlich die notwendigen Fortschritte, die zur Senkung des Energiebedarfs beitragen könnten.
Zudem bestehen erhebliche Unsicherheiten im regulatorischen Umfeld: Widersprüchliche Signale aus der Politik, unklare Förderbedingungen und langwierige Genehmigungsverfahren bremsen Investitionen. Gleichzeitig ist die Digitalisierung des Energiesystems, insbesondere durch den Rollout intelligenter Messsysteme, noch nicht weit genug fortgeschritten, um Flexibilitäten wie Wärmepumpen oder PV-Speicher systemdienlich einzubinden.
Nicht zuletzt wird die Bezahlbarkeit von Energie zunehmend zur sozialen Frage. Steigende Energiepreise und Investitionskosten führen dazu, dass selbst wirtschaftlich sinnvolle Maßnahmen nicht umgesetzt werden. Der Bericht fordert daher eine klare Neuausrichtung: weg von Einzelförderungen, hin zu einem systemischen Blick auf Kosten, Nutzen und Steuerbarkeit.
Der Monitoringbericht zur Energiewende 2024 zeigt klar: Die Wärmewende ist machbar, wenn Rahmenbedingungen und Marktkräfte besser zusammenspielen. Das politische Zielbild steht: 6 Millionen Wärmepumpen bis 2030, starker PV-Zubau, ein digitalisiertes Energiesystem. Das ist ambitioniert, sowie wichtig und richtig. Gleichzeitig zeigen der Absatz von Wärmepumpen, die Sanierungsquote und der Rollout intelligenter Messsysteme ernüchternd, wo wir tatsächlich stehen. Diese Entwicklungen machen deutlich: Der Wille zur Transformation ist da, aber es braucht noch bessere Bedingungen, damit Investitionen gezielt ausgelöst werden können.
Sascha Müller, Vorstandsvorsitzender PAUL Tech AG
PAUL als Problemlöser für Energieeffizenz und Skalierbarkeit
PAUL ist Anbieter von Grüner Wärme und Entwickler eines skalierbaren Systems namens PAUL Net Zero. Unsere Wärmelösung ist:
- digital steuerbar und netzdienlich
- energieeffizient durch smarte Regelung – vorbereitet für dynamische Netzentgelte
- modular skalierbar für den Bestand – ideal für ESG-konforme Investitionen
- entwickelt, gefertigt und installiert aus einer Hand – für maximale Kontrolle
Damit adressieren wir zentrale Anforderungen aus dem Monitoringbericht und bieten Investoren eine lösungsorientierte Antwort auf Dekarbonisierungsdruck, Digitalisierungslücken und Renditeerwartung.
Handlungsbedarf erkennen – Chancen nutzen
Der Monitoringbericht zeigt deutlich: Die Wärmewende im Gebäudesektor ist technisch möglich, aber regulatorisch, wirtschaftlich und organisatorisch komplex. Wärmepumpen und Photovoltaik spielen dabei eine zentrale Rolle – ebenso wie deren Integration ins Stromsystem. Immobilieninvestoren, die heute in smarte, skalierbare und ESG-konforme Systeme investieren, sichern sich Wettbewerbsvorteile und reduzieren Transformationsrisiken.
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FAQ – 10 praxisrelevante Antworten für Entscheider
1. Welche Rolle spielen Wärmepumpen im Gebäudesektor der Zukunft?
Sie sind die zentrale Technologie zur Dekarbonisierung der Raumwärme und tragen als dezentrale Lösung zur Beschleunigung und Flexibilisierung der Wärmewende bei.
2. Warum sinkt der Wärmepumpenabsatz trotz Klimaziele?
Regulatorische Unsicherheiten, komplexe Genehmigungsprozesse und ein Mangel an Fachkräften bremsen den Markt.
3. Ist PV-Aufdach noch wirtschaftlich sinnvoll?
Ja, laut Monitoringbericht rechnet sich die Kombination aus PV und Speicher auch ohne Förderung.
4. Warum ist die Sanierungsquote so niedrig?
Hohe Kosten, unklare Förderbedingungen und fehlende Handwerker hemmen energetische Modernisierungen.
5. Wie unterstützt PAUL bei ESG-konformen Investitionen?
PAUL liefert eine komplett steuerbare, CO2-neutrale Wärmelösung, die messbar zur THG-Reduktion beiträgt und in ESG-Strategien integrierbar ist. Fonds nach Artikel 8 und 9 der EU-Offenlegungsverordnung müssen strenge Kriterien im Bereich Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (ESG) erfüllen. PAUL unterstützt diese Anforderungen gleich mehrfach: Erstens senkt unsere Wärmelösung nachweislich den CO2-Ausstoß von Gebäuden (THG-Footprint). Zweitens ist sie kompatibel mit den technischen Kriterien der EU-Taxonomie, z. B. für die Umstellung auf erneuerbare Wärme und Effizienztechnologien. Drittens ermöglicht unsere digitale Infrastruktur ein belastbares ESG-Reporting mit messbaren Daten. Damit hilft PAUL Fonds, regulatorische Anforderungen zu erfüllen, ESG-Risiken zu reduzieren und ihre Portfoliowerte zukunftssicher zu positionieren.
6. Wie reduziert PAUL Net Zero das Netzausbaurisiko?
Durch Flexibilität, Speicherfähigkeit und intelligente Steuerung, die Lastspitzen systemdienlich verlagern.
7. Welche Förderungen sind für Investoren noch relevant?
Vor allem im Kontext Sanierung und Digitalisierung bestehen Möglichkeiten. PV-Anlagen werden hingegen kaum noch gefördert.
8. Wie können Batteriespeicher sinnvoll eingebunden werden?
Durch Marktpreis- oder Netzsignal-gesteuerten Betrieb, idealerweise in Kombination mit Smart Meter und dynamischen Tarifen.
9. Was bringt die Digitalisierung durch Smart Meter konkret?
Transparenz, Steuerbarkeit und die Grundlage für netzdienliche Betriebsmodelle – eine Voraussetzung für moderne Energiekonzepte.
10. Welche Kriterien sollte eine Wärmelösung erfüllen, um langfristig investitionssicher zu sein?
Sie sollte skalierbar, digital steuerbar, energieeffizient und ESG-kompatibel sein. Nur Lösungen, die sich flexibel in unterschiedliche regulatorische und infrastrukturelle Rahmen integrieren lassen, sichern Investoren langfristige Stabilität, niedrigere Betriebskosten und hohe Bewertungspotenziale.
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Quelle: EWI & BET (2025): Energiewende. Effizient. Machen. – Monitoringbericht zum Start der 21. Legislaturperiode, im Auftrag des Bundesministerium für Wirtschaft und Energie