Insights 29.04.2025
Klimapfad für die Wohnungswirtschaft: Technologie statt Komplettsanierung
Marc Pion

Die energetische Sanierung von Gebäuden ist teuer, langwierig – und oft ineffizient. Angesichts ambitionierter Klimaziele und begrenzter Finanzmittel fordert die Wohnungswirtschaft jetzt einen radikalen Kurswechsel: Weg von aufwendiger Fassadendämmung, hin zu intelligenter, technologiegestützter CO₂-Reduktion im Heizungskeller. Das ist der klare Appell von Axel Gedaschko, Präsident des GdW, und Dr. Thomas Hain, Geschäftsführer der Nassauischen Heimstätte | Wohnstadt, im Interview zum bevorstehenden Fachkongress der „Initiative Wohnen.2050“ (IW.2050).
Paradigmenwechsel in der Klimapolitik: CO₂-Reduktion statt Dämmpflicht
„Die bisherigen Maßnahmen mit Fokus auf maximale Energieeffizienz sind nicht zielführend“, stellt Gedaschko klar. Der Schulterschluss mit der Initiative „Praxispfad CO₂-Reduktion“ zeigt: Es braucht neue Maßstäbe – nicht mehr Sanierungstiefe ist das Ziel, sondern CO₂-Vermeidung mit möglichst geringem finanziellem Aufwand. Dr. Hain ergänzt: „Ein rein energieeffizienz-bezogener Ansatz ist viel zu teuer und führt bei begrenzten Mitteln letztlich zu weniger Klimaschutz.“
Gebäude sollten gezielt und bedarfsgerecht modernisiert werden, anstatt kostspielige Komplettsanierungen durchzuführen. Der Fokus müsse darauf liegen, Bauteile erst dann zu erneuern, wenn sie das Ende ihrer Lebensdauer erreicht haben, so die Praxispfad-Initiative.
Heizungskeller statt Hülle: Technologie als Schlüssel zur Klimaneutralität
Die Kernaussage der Branchenführer: Klimaneutralität wird nur mit dekarbonisierter Wärmeversorgung erreichbar – und das zu vertretbaren Kosten. Der Fokus müsse auf Wärmepumpen, regenerativen Energien und intelligenter Gebäudesteuerung liegen, nicht auf Vollsanierung oder Neubau. Die Praxis zeige, dass emissionsfreie Wärmeversorgung bei gleichzeitiger Reduktion der Investitionstiefe technisch und wirtschaftlich möglich sei.
Am 21. und 22. Mai 2025 findet der fünfte Fachkongress der Initiative Wohnen.2050 statt. Veranstaltungsort ist erneut Darmstadt – zentral gelegen im Herzen Deutschlands. Das diesjährige Motto lautet: „Klimaneutralität! Finanzierung? Die Wohnungsunternehmen sind auf dem Weg. Auskömmliche Finanzmittel sind nicht in Sicht.“ Der erste Kongresstag wird gemeinsam vom GdW, der Initiative „Praxispfad CO₂-Reduktion im Gebäudesektor“ und der IW.2050 ausgerichtet. Der zweite Tag steht im Zeichen der Praxis und richtet sich an Partner und Interessierte der IW.2050. Ausführliche Informationen zu Programm und Anmeldung stehen auf der Website der IW.2050 bereit. Partnerunternehmen erhalten zudem eine persönliche Einladung mit Anmeldemöglichkeit – auch für ihre Mitarbeitenden. Medienpartnerin der Veranstaltung ist die DW.
https://www.iw2050.de/5-fachkongress
Die IW.2050 zeigt Alternativen auf
Die IW.2050 und die Initiative Praxispfad arbeiten bereits seit Längerem an alternativen Strategien. Ihre Botschaft: Klimaziele lassen sich auch mit geringinvestiven Maßnahmen erreichen. Voraussetzung ist die Konzentration auf effiziente Systeme und Technologien – und nicht auf die Einhaltung überholter Effizienzstandards. Die anstehende Überarbeitung vieler Klimastrategien soll genau dies berücksichtigen.
Investitionen in Technologie statt in Komplettsanierung
Die Wohnungswirtschaft steht an einem Wendepunkt. Der Schulterschluss zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Praxis belegt, dass die Dekarbonisierung des Gebäudesektors nicht durch Dämmung, sondern durch digitale, dezentrale und regenerative Technologien erfolgen muss.
Für Unternehmen wie PAUL, die auf dezentrale, technologiegestützte Lösungen im Gebäudesektor setzen, sind diese Entwicklungen wegweisend. PAUL Net Zero kombiniert Wärmepumpen, Photovoltaik und KI-geregelte Heizungssteuerung zu einem System, das CO₂-Neutralität in Bestandsgebäuden ermöglicht – eben ohne teure Sanierung.
Damit entspricht das Modell genau dem neuen Leitbild, das auf dem IW.2050-Kongress propagiert wird: Effizienz durch smarte Technologie statt kostenintensiver Eingriffe in die Gebäudehülle.