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Insights 22.05.2025

Ex­per­ten­rat für Kli­ma­fra­gen: Wär­me­wen­de muss jetzt Fahrt auf­neh­men

Marc Pion

Der Expertenrat für Klimafragen hat in seiner aktuellen Bewertung die Emissionsprognosen des Umweltbundesamtes bestätigt: Deutschland unterschreitet im Jahr 2024 die zulässige CO₂-Jahresmenge – doch von Entwarnung kann keine Rede sein.

Der Expertenrat für Klimafragen hat in seiner aktuellen Bewertung die Emissionsprognosen des Umweltbundesamtes bestätigt: Deutschland unterschreitet im Jahr 2024 die zulässige CO₂-Jahresmenge – doch von Entwarnung kann keine Rede sein. Besonders im Gebäudesektor wird das Klimaziel klar verfehlt. Zwischen 2021 und 2030 könnten hier über 110 Millionen Tonnen CO₂ zu viel ausgestoßen werden. Auch langfristig droht das 2040-Ziel (–88 % Emissionen gegenüber 1990) deutlich verpasst zu werden – der Expertenrat rechnet aktuell mit maximal 80 %.

 

Was wird das neue GEG bringen?

Während kurzfristig keine neuen Maßnahmen vorgelegt werden müssen, ist die Bundesregierung gesetzlich verpflichtet, innerhalb von zwölf Monaten ein umfassendes Klimaschutzprogramm vorzulegen. Im Fokus stehen dabei die drei großen Emittenten: Verkehr, Landwirtschaft – und der Gebäudesektor, insbesondere die Wärmeversorgung. Das derzeit gültige Gebäudeenergiegesetz (GEG) ist bereits Teil der zugrunde gelegten Projektionen. Ob ein geplanter neuer Aufschlag im GEG jedoch die erforderlichen Effekte bringt, bleibt unklar.

 

 

Gebäudesektor bleibt Sorgenkind – Wärmepumpen als Hoffnungsträger

Trotz der gesetzlichen Reformen bleibt die Wärmewende das große Defizit. Das betrifft vor allem Bestandsgebäude, in denen fossile Heizsysteme nach wie vor dominieren. Der Bundesverband Wärmepumpe (BWP) verweist jedoch auf eine deutlich positive Entwicklung: Im ersten Quartal 2025 machten Wärmepumpen bereits über 40 % des Heizungsabsatzes aus. Der Expertenrat bestätigt in seinem Bericht, dass ambitionierte Vorgaben im GEG und gezielte Förderung essenziell sind, um den Gebäudebereich nachhaltig zu transformieren.

Wissenschaftliche Studien untermauern diesen Weg: Wärmepumpen können – abhängig von Gebäudetyp und Systemintegration – einen Wirkungsgrad (COP) von bis zu 4 erreichen, was sie deutlich effizienter und klimafreundlicher macht als Gas- oder Ölheizungen. In Kombination mit Photovoltaik und Speicherlösungen lassen sich sogar CO₂-neutrale Wärmeversorgungssysteme realisieren – insbesondere durch sektorengekoppelte Konzepte wie PAUL Net Zero.

 

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Dekarbonisierung braucht langfristige Planung und Investitionen

Das geplante Klimaschutzprogramm muss laut Expertenrat nicht nur die Pfade bis 2030 konkretisieren, sondern erstmals auch eine Strategie für den Zeitraum bis 2040 enthalten. Dabei rücken technische CO₂-Senken, etwa durch Carbon Capture and Storage (CCS) oder Biomasse-Kopplung (BECCS), in den Fokus. Die Rolle von natürlichen Senken – wie Wälder und Moore – bleibt laut Umweltbundesamt ebenfalls zentral, steht aber aktuell auf unsicherem Boden.

Kritik kommt derweil aus der Umweltverbandslandschaft: Während etwa die Deutsche Umwelthilfe die sektorübergreifende Budgetbetrachtung als Augenwischerei kritisiert, verweist Agora Energiewende auf hohe Kosten bei Nichteinhaltung der EU-Ziele – bis zu 34 Milliarden Euro könnten auf Deutschland zukommen.

Kli­ma­schutz im Be­stand muss prag­ma­tisch sein: ein­fa­che Nach­rüst­lö­sun­gen, in­tel­li­gen­te Steue­rung und der kon­se­quen­te Er­satz fos­si­ler En­er­gie­quel­len.

Sascha Müller, Vorstandsvorsitzender PAUL Tech AG

Wärmepumpen essenziell für das Erreichen der Klimaziele 

Der Prüfbericht des Expertenrats ist ein klares Signal: Ohne einen substanziellen Ausbau der Wärmewende – insbesondere durch den flächendeckenden Einsatz von Wärmepumpen – bleiben die Klimaziele außer Reichweite. Investitionen in CO₂-freie Heizsysteme, smarte Steuerungstechnik und dezentrale Energieversorgung müssen zum Kern künftiger Gebäudepolitik werden. Nur so kann der Gebäudesektor vom Emissionsproblem zur Klimaschutzlösung werden.

 

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