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Insights 06.05.2025

Dy­na­mik für die Wär­me­wen­de: Der Wär­me­pum­pen­ab­satz steigt wie­der

Marc Pion

Dynamik für die Wärmewende: Der Wärmepumpenabsatz steigt wieder

Die Transformation der Wärmeversorgung ist ein zentrales Element der Energiewende. Insbesondere der Markt für Wärmepumpen zeigt 2025 wieder eine deutlichere Dynamik: Wie aktuelle Zahlen des Bundesverbands der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) und des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP) belegen, ist der Absatz von Wärmepumpen im ersten Quartal 2025 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 38 Prozent gestiegen. Für das Gesamtjahr rechnet der BWP mit rund 260.000 abgesetzten Wärmepumpen, was einer Steigerung von rund 30 Prozent gegenüber dem sehr schwachen Vorjahr entspricht. 

 

Marktentwicklung im Detail

Die neuesten Marktdaten zeigen, dass vor allem elektrische Luft-Wasser-Wärmepumpen die Verkaufszahlen anführen – sie machten zuletzt rund 70 Prozent aller Installationen aus. Der Trend zu hybriden Systemen (Kombination von Wärmepumpen und bestehenden Gasheizungen) hält ebenfalls an. Besonders hervorzuheben ist, dass auch Bestandsgebäude zunehmend mit Wärmepumpen nachgerüstet werden – ein Segment, das bisher als technisch und wirtschaftlich schwierig galt.

Gründe für den Absatzboom sind laut BDH und BWP:

  • Die staatlichen Förderprogramme wurden verstetigt und stärker an CO₂-Einsparungen gekoppelt.
  • Die Kosten für Wärmepumpen sind durch Skaleneffekte und technologische Innovationen leicht gesunken.
  • Die Verbraucher setzen angesichts steigender Gaspreise und unsicherer geopolitischer Lagen verstärkt auf zukunftssichere Lösungen.

 

Technologische Fortschritte als Wachstumstreiber

Ein wesentlicher Faktor für die zunehmende Verbreitung von Wärmepumpen ist die Weiterentwicklung der Technologie. Moderne Systeme erreichen inzwischen Jahresarbeitszahlen (JAZ) von >4,0 selbst bei niedrigeren Vorlauftemperaturen. Zudem ermöglichen neue kältetechnische Konzepte und die Integration von KI-gesteuerten Steuerungen eine verbesserte Anpassung an individuelle Verbrauchsmuster. Diese technologischen Fortschritte eröffnen insbesondere im Geschosswohnungsbau und in Sanierungsprojekten neue Potenziale.

 

Wärmepumpen im Kontext der politischen Zielvorgaben

Trotz aktuellen Anpassungen beim Gebäudeenergiegesetz (GEG) und dessen Überarbeitung: Der Gebäudebestand muss klimaneutral werden. Um dies zu erreichen, sind laut der Deutschen Energie-Agentur (dena) jährlich mindestens 500.000 neu installierte Wärmepumpen nötig. 2024 gingen die Absatzzahlen um 46% gegenüber dem Vorjahr zurück auf ein Rekordtief von 193.000. 2022 waren es 236.000, 2023 immerhin schon 356.000. 

 

Herausforderungen und Ausblick

Trotz der wieder positiven Entwicklung bleiben Herausforderungen:

  • Der Fachkräftemangel im SHK-Handwerk bremst teilweise den Markthochlauf.
  • Alte Gebäude mit ungünstiger Bausubstanz benötigen teils höhere Investitionen für den effizienten Wärmepumpeneinsatz.
  • Die Netzkapazitäten müssen regional angepasst werden, um die zunehmende Zahl elektrisch betriebener Heizsysteme zu integrieren.

Dennoch ist die Prognose eindeutig: Die Wärmepumpe wird zur neuen Standardlösung im Heizungsmarkt. Parallel gewinnt die intelligente Kombination mit Photovoltaikanlagen, Energiemanagementsystemen und Speicherlösungen an Bedeutung. Gerade dezentrale, sektorengekoppelte Lösungen sind entscheidend für eine resiliente und nachhaltige Wärmeversorgung.

 


Die Wärmepumpe: Symbol für die Umsetzung der Klimaziele

Der starke Anstieg des Wärmepumpenabsatzes zum Jahresbeginn 2025 zeigt: Die Wärmewende im Gebäudesektor ist in vollem Gange. Technologische Innovation, politische Anreize und gesellschaftlicher Wandel greifen zunehmend ineinander. Wärmepumpen werden damit nicht nur zum Motor für CO₂-Reduktion im Immobiliensektor, sondern auch zum Symbol für die praktische Umsetzung der Klimaziele in Deutschland.

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